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Die Berliner Mitte in HDR

Es war also mal wieder soweit: Berlin war mein Ziel. Und dies an einem der vielen heißen Sommertage des Jahres 2018. 

 

So ganz ohne Plan fährt man nicht nach Berlin. Doch mein Plan sollte erstmal nicht funktionieren: Von der Mühlendammbrücke mit Graufilter in Richtung Berliner Dom zu fotografieren, hätte nur eines so richtig gut dokumentiert: In Berlin wird gebaut. Baustelle reiht sich an Baustelle. Super Motive also für die Berufschronisten des Berliner Senats - nichts für mich, der ich auf der Jagd nach ästhetisch gelungenen Fotos war.

 

Der Graufilter blieb also im Köcher. Stattdessen wurde die Idee geboren, in HDR zu fotografieren. Also jedes Motiv mit einer 3er Belichtungsreihe aufzunehmen (ISO 100 und feste Blendeneinstellung). Die dann am Computer ausentwickelten Fotos gaben mir recht. Es hatte sich wieder mal gelohnt.

 

Der Rundgang startete mit dem Nikolaiviertel. Noch immer ist dieses eine gute Wahl. Hier scheint die Welt in Ordnung: Keine Baustellen (wenn man mal vom Spreeeufer absieht), keine Hochhäuser. Freie Sicht also auf eine wohlbehütete Architektur.

Es sollten noch viele schöne Fotos entstehen an diesem Nachmittag bis hinein in die blaue Stunde. Der Weg führte entlang der Spree über die Friedrichsbrücke zur Alten Nationalgalerie. Danach zurück über die Friedrichsbrücke über die Spreepromenade bis zum Bodemuseum. Die Zeit verging wie im Fluge. Und gerade rechtzeitig gelang es mir dann noch vor Sonnenuntergang, einen freien Balkon im Hochhaus auf der Fischerinsel zu ergattern. Die blaue Stunde überdeckte die vielen Baustellen mit zartem Licht. Nun tat nicht mehr weh, was das unbestechliche Kameraauge (mit Graufilter) bei hartem Sonnenlicht an hässlichen Baustelleneinrichtungen eingefangen hätte.

Natürlich habe ich nicht nur HDR-Fotos nach Hause getragen. Wenigstens meine Begegnung mit einem älteren Herrn möchte ich nicht unerwähnt lassen. Auf dem Hinweg zum Bodemuseum reichte es nur für einen kurzen Blickkontakt. Beim Rückweg war es dann soweit: Die Neugier auf beiden Seiten führte uns dann doch ganz schnell zusammen. Aus einem Blickkontakt wurde ein langes, unterhaltsames, ehrliches Gespräch. Und wieder mal bestätigte sich für mich die Erfahrung, dass das Schönste an den Berlintrips die Begegnungen mit den Menschen sind. Und natürlich gab es auch Fotos von dieser Begegnung.

Im Becher ist drin, was drauf steht!
Im Becher ist drin, was drauf steht!

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Kommentare: 1
  • #1

    Karin + Franz (Montag, 23 Juli 2018 10:58)

    Da ist alles dabei , Intimes und Großstädtisches , einfach schön . Ein sympathisches Berlin ohne Protz , vom Fotografen hervorragend in Szene gesetzt.

Folge mir gerne auf