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Sizilien!

Amphitheater in Taormina
Amphitheater in Taormina

Teatro Greco, ein imposantes Amphitheater aus griechischer Zeit. Erbaut im 3. Jahrhundert v. Christi: 120 m lang, 50 m breit, 20 m hoch – bis heute beeindrucken die Dimensionen und die grandiose Lage hoch oben über Taormina.

 

Taormina war nur eines der vielen Highlights, die wir im Rahmen einer geführten Rundreise auf Sizilien erleben durften. Bevor es jedoch so etwas wie einen Reisebericht gibt, möchte ich zuerst die Bildergalerie zeigen. Wer dann noch Lust auf eine Beschreibung hat, darf gerne weiterlesen.

 

 

Nach der 20-stündigen Fährüberfahrt von Genua aus wurde die Tour in Palermo  gestartet. Mit einem Besuch der Cappella Palatina, die für manchen die schönste Kirche der Welt ist: Die Wände unter den Gewölben der dreischiffigen Kapelle sind über und über mit kostbaren goldenen Mosaiken verziert. Einzigartig das vergegenständlichte Nebeneinander von Christentum und Islam: An der Fassade die in Stein gemeißelte erste Seite des Koran. Im Inneren die arabische Decke und darunter byzantinische Mosaiken. Wo sonst gibt es dies zu bewundern. Genau dieser Gedanke der angstfreien Begegnung zwischen der abendländischen und der orientalischen Kultur begegnete uns auf Sizilien auf Schritt und Tritt. Und zeigt uns Deutschen: Seht her - es funktioniert!

 

Nur wenige Kilometer außerhalb von Palermo erwartete uns in Monreale die Kathedrale Santa Maria Nuova. Deren schlichte Fassade lässt nichts von ihren verborgenen Schätzen erahnen: 6.500 m² byzantinische Goldmosaike auf Gewölben und Wänden formen zusammen die größte „Bilder-Bibel“ der Welt!

 

An einer der schönsten Küsten Siziliens, am Rande des Naturschutzgebietes Lo Zingaro, liegt die stillgelegte Tonnara – eine Halle zur Thunfischverarbeitung. Die Tonnara von Scopello war eine der bedeutendsten Fischereifabriken der Insel. Ihre Geschichte reicht zurück bis in das 13. Jahrhundert und das Gebäude ist ein wunderschönes Beispiel für mediterrane Industrieromantik!

 

Die einst stolze Stadt Gibellina wurde 1968 bei einem Erdbeben zerstört und nie wieder aufgebaut – stattdessen erschuf man einige Kilometer entfernt einfach eine komplett neue Stadt! Beide durften wir sehen: So wurde ein Teil der Ruinen von Gibellina Vecchia vom Künstler Alberto Burri mit einer dicken Decke aus weißem Zement verhüllt, auf der man quasi durch die einstigen Straßen wandeln und die Enge der ursprünglichen, aus dem Mittelalter stammenden Gässchen spüren kann. Gibellina Nuova dagegen ist eine Stadt vom Reißbrett – mit einer großen Besonderheit: Architekten, Bildhauer und viele andere Künstler stifteten zahlreiche Werke. So wurde Gibellina Nuova zum Ort mit der höchsten Dichte moderner Kunstwerke in ganz Italien – nicht immer nach meinem Geschmack.

 

Das malerisch auf einem Plateau über dem Meer gelegene Selinunt ist Heimat eines großartigen Archäologieparks. Hier erlebten wir eine der größten Ausgrabungsstätten Europas mit den Ruinen einer griechischen Stadt, einer antiken Akropolis und mehreren mächtigen Tempeln.

 

Hoch in den Bergen liegt das Normannenstädtchen Erice mit der mächtigen Burg Castello di Venere. Ein Augenschmaus! Dann schon ging es weiter zu den Salzgärten von Trapani mit dem zugehörigen Salzmuseum.

 

Erleben durften wir auch den Archäologiepark Valle dei Templi mit dem Concordia-Tempel. Wunderschön anzusehen war auch die griechisch-römische Agora, die sich über mehrere Terrassen erstreckt.  Auf hübsch angelegten Wegen zwischen Orangen-, Oliven- und Feigenbäumen, Pappeln und Maulbeeren mit schönen Fotomotiven ging es danach durch den Giardino di Kolymbetra.

 

In Piazza Armerina war die kaiserliche Adelsvilla Romana del Casale das Highlight des Tages.  Berühmt wurde die Villa dank ihrer bezaubernden, bestens erhaltenen Mosaike, den größten und kunstvollsten „Steinbildern“ der Antike.

 

In den Hügeln hinter Cefalù liegt inmitten weiter Natur das Landgut Agriturismo Antico Feudo Tudia. In seinem rustikalen Gewölbe-Restaurant durften wir zu Mittag eine große Auswahl typisch sizilianischer Spezialitäten genießen. Auf dem Gelände gab es viele schöne Sichten auf mehr oder weniger verfallene Gebäude. Lost places pur!

 

Nicht vergönnt war es uns, den Ätna in seiner ganzen Schönheit zu sehen. Zwar wurden wir bis hinauf auf die Mittelstation gekarrt, aber es schüttete wie aus Eimern. Kein Wetter zum Wandern - und schon gar nicht zum Fotografieren. Und auch die anderen Tage vor und nach diesem Termin entzog sich der Vulkan unseren Blicken. Also auch kein Foto mit dem unverkennbaren Motiv im Hintergrund.

 

Die Fotos zeigen es: So schlecht kann das Wetter ansonsten nicht gewesen sein. Es war war durchweg  warm und (bis auf die paar Stunden am Ätna) niederschlagsfrei. Auch hier gibt es allerdings ein ABER: An keinem der Tage hatten wir eine ungestörte Fernsicht. Und so fehlt manchem der Fotos der knackige Blick in die Ferne. Schade! Aber vielleicht zu verstehen als Zeichen, einfach nochmal auf Sizilien vorbei zu schauen.

Fotografiert mit: Canon 80D mit  TAMRON 16-300 mm f/3.5-6 und Canon 650D mit  EF-S 10-18 mm f/4,5-5,6 IS bzw. Sigma 17-50 mm f/2.8 EX HSM.

Hier zwei Links mit interessanten Informationen:

www.sizilien-magazin.de

www.walksicily.de

 

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