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Theaterfotografie – auf geht's!

Frohe Weihnachten, Miss Carey oder Liebling, ich hasse Dich!". Zu sehen sind Michaela Hanser als Managerin Patricia Goode und Julia Horvath und Sascha Gluth in den Rollen der beiden Stars Lilian Moore und Nicolas Bates.

 Alles fing an mit meiner Fotoreportage über den Auftritt des TaW im Rahmen des Klappstuhltheaters in Zühlsdorf. Wenige Tage später kam der Anruf von Julia Horvath, die gemeinsam mit ihrem Partner Sascha Gluth,  als Schauspielerin, Intendanz und manches mehr das Theater am Wandlitzsee betreibt. Erfolgreich seit vielen Jahren. Ausgebremst bis vor kurzem nur durch Corona.

Ich brauchte keine Bedenkzeit um zuzusagen, künftig für das Theater zu fotografieren: Längst habe ich die Menschenfotografie als meinen Schwerpunkt ausgemacht. Nach den "Zühlsdorfer Gesichtern", den "Lebenslinien" und einer wachsenden Anzahl von Fotoshootings, vorwiegend auf TFP-Basis, aber auch einigen Auftragsarbeiten – nun also Theaterfotografie!
Am 12.11. gab es vor ausverkauftem Haus und begeistertem Publikum die Premiere der Weihnachtskomödie "Frohe Weihnachten, Miss Carey oder Liebling, ich hasse Dich!". Zu sehen sind Michaela Hanser als Managerin Patricia Goode und Julia Horvath und Sascha Gluth in den Rollen der beiden Stars Lilian Moore und Nicolas Bates.

Zwei Tage davor hatte ich in Probe und Generalprobe Gelegenheit, dieses leidenschaftlich und mit vollem Körpereinsatz aufspielende Trio kennenzulernen  – ohne Publikum und dicht dran am Feinschliff der Inszenierung. Eine interessante Erfahrung sollte es für mich werden und ein ganz großer Spaß mit schlussendlich gelungenen Fotos.

Spannend für mich zu erleben, wie hart noch in den letzten beiden Proben um Nuancen am Text und am Ton gerungen wurde. Und welch wichtige Rolle der Regisseur Axel Poike als quasi erster kritischer Zuschauer übernahm und noch ganz schön rumschraubte an Feinheiten des Drehbuches und auch der Ton- und Lichtsetzung. Ja, auch als Souffleur war er dann und wann mal blitzschnell zur Stelle, um die letzten kleinen Hänger wegzubügeln. 

Theaterfotografie – einfach und schwierig zugleich: Hier braucht es keinen Plan: den machen andere. Es braucht keine Suche nach Models, keine nach der passenden Location, keine Beleuchtungstechniken und keine Inszenierungen und Posen. Das alles liefert Theater sozusagen frei Haus. Auch braucht es keine Kommunikation. Eher Ruhe und Zurückhaltung beim Fotografieren.

Und da ist sie schon – die erste Anforderung, die es in der Regel zu beachten und umzusetzen gilt: Fotografiert wird im Geräuschlos-Modus. Und natürlich ohne Blitzlicht, ausschließlich mit dem vorhandenen und permanent wechselnden Bühnenlicht. Es braucht eine lichtstarke Vollformatkamera mit geringem Rauschverhalten und es verlangt nach lichtstarken Objektiven. Meine Sony A7III mit dem Tamron  70-180mm f/2.8 war genau die richtige Kombination. Es brauchte keine andere Brennweite, weil ich mich in der Tiefe des Zuschauerraumes frei bewegen konnte.

Nun galt es die richtigen Einstellungen zu finden. Klar, hier ging nur der manuelle Modus mit einer kurzen Belichtungszeit von 1/200 s (um gerüstet zu sein für unerwartete  Actionszenen) und einer  Blende von ganz überwiegend 7.1 (um auch bei langer Brennweite eine akzeptable Tiefenschärfe zu garantieren). Und so fotografierte ich dann auch fast ausschließlich mit ISO 2000. Kein Problem für den Sensor meiner Sony!


Hier noch ein paar Links:

Mein Beitrag auf der Webseite der Volkssolidarität Zühlsdorf zum Klappstuhltheater des TaW mit der Aufführung von "Bis dass DEIN Tod uns scheidet"

Die Webseite vom Theater am Wandlitzsee

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Peter Kirchhoff (Montag, 22 November 2021 19:02)

    Lieber Jürgen,
    Gratuliere.
    Eine Aufgabe wie für dich geschaffen. Man kann es an den Fotos sehen, dass dir diese neue Herausforderung viel Spaß gemacht hat.Vielen Dank für deinen interessanten Bericht und für die fototechnischen Hinweise, die mir sicher einmal helfen werden.

Folge mir gerne auf